Venedig und Bergamo

Ausflug von VB 54/55 nach Bergamo / Lombardei / Italien

Bergamo liegt etwa 45 km nordöstlich von Mailand am Fuß der Bergamasker Alpen,
hat ca. 117.000 Einwohner und liegt 249 (Neustadt) bis 365 (Altstadt) Meter über dem Meeresspiegel.

Es ist 6 Uhr morgens, Mittwoch, der 14. Juli 2004. Die Blicke sind zwar noch nicht so mit Leben erfüllt als zu späterer Stunde (oder war es nur ein Spiegel?), aber in den Augen steht erwartungsvolle Vorfreude auf das, was dieser jetzt noch so junge Tag in seinem weiteren Verlauf bringen mag. Frohen Mutes geht es dann mit vier „Privattaxis“ über die A61 in den Hunsrück zum Flughafen Frankfurt-Hahn. Das diesen Ausflug 22 von 31 Kollegen des Sachgebietes antreten (trotz Urlaubszeit sind dies immerhin 70,97 %: Für die Statistiker unter uns!), zeigt wohl außer der originellen Wahl des Reisezieles auch, dass das „Klima“ bei VB 54/55 nicht gerade schlecht ist, was auch die positive Grundstimmung bei allen Teilnehmern während des gesamten Tages widerspiegelt. Wer an seinen Personalausweis gedacht hat und dadurch nicht unterwegs noch mal nach Hause umkehren muss, um ihn zu holen (so was kann schon mal vorkommen!), ist dann auch nach rund einer Stunde Fahrzeit sehr zeitig am Flughafen und hat genügend Zeit, um ausgiebig und in aller Ruhe zu frühstücken.
Um 8.10 Uhr hebt der Flieger von Ryan Air dann ab, um uns ohne Turbulenzen oder sonstige Probleme Richtung Süden zu bringen. Das erste Highlight des Ausfluges ist der traumhafte Anblick der Alpen aus der Vogelperspektive. Grüne Wälder, schneebedeckte Berge und blau-silbrig glitzernde Seen wie aus dem Bilderbuch: Ein unvergesslicher Anblick und fast schon alleine die Reise wert. Kaum abgehoben, landet die Maschine auch schon auf dem Flughafen Milano-Orio / Bergamo, von wo aus es gleich mit dem Bus an den Hauptbahnhof Bergamo’s geht. Einmal umgestiegen, ist man in wenigen Minuten mit dem nächsten Bus auch schon an der Standseilbahn, die hoch zur Altstadt führt. Diese nostalgische und zugleich angenehme Art und Weise der Fortbewegung lässt man sich gerne als Alternative zu einem strammen Fußmarsch (bergauf !!) gefallen. Oben angelangt erwartet uns eine wunderschöne Altstadt, mit Fotoidyllen soweit das Auge reicht. Auf Schritt und Tritt glaubt man in eine andere Zeit versetzt zu sein, atmet und fühlt die Geschichte dieser zauberhaften Plätze und Gebäude. Zusätzlich hält das idealste aller Reisewetter unsere Laune auf sehr hohem Niveau: Um die 25 Grad und den ganzen Tag Sonne pur (in Italien), verschönert durch ein paar fotogene Wölkchen (so merken auch wir Deutschen endlich mal, dass es Sommer ist).
Zuerst geht es auf den Piazza Vecchia, umrahmt von den Bauwerken Palazzo della Ragione, Torre del Commune und Duomo S. Vincenzo. Danach in die nur wenige Meter entfernte Capella Colleoni, die durch ihre beeindruckende Innenausstattung das Herz jedes Kunstinteressierten höher schlagen lässt: Unter anderem mit Fresken zur Geschichte Johannes des Täufers von G. B. Tiepolo (1733) und der vergoldeten Reiterstatue über den Gräbern der Familie Colleoni, vom Nürnberger Meister Sixtus Frey (1501).
Gelingt es den Sehenswürdigkeiten der Altstadt in Verbindung mit der „Gruppendynamik“ am Anfang noch, die Frauen von den Schuh- und Bekleidungsgeschäften fern zu halten, sieht man sie im Laufe des Tages immer öfter in diesen Läden verschwinden.
Zur Mittagszeit genießt man die italienische Küche von ihrer besten Seite in einem romantisch, gemütlichen Gartenrestaurant. Anschließend geht es „per pedes“ in die Fußgängerzone der Neustadt. Da ja bekanntlich nicht jeder Mensch die gleichen Interessen und Vorlieben hat, teilt sich die Reisegruppe hier in mehrere kleine Grüppchen auf. Die „Eisgruppe“, mit dem überwiegenden Teil der Herren (inklusive meiner Wenigkeit), schlemmt lecker italienisches Eis in Megabechern, über die „kein Affe mehr springt“. Unterdessen sind die meisten Frauen der Schöpfung „on Shopping-Tour“.
Zum vereinbarten Zeitpunkt trifft man sich dann abends wieder am Hauptbahnhof, um gemeinsam mit dem Bus zurück zum Flughafen zu fahren. Punkt 20.40 Uhr sind danach alle Kollegen wohlbehalten an Bord des Airbus und es geht ab in die Heimat. Kurz vor 22 Uhr landet die Maschine in Hahn und die glücklichen, aber auch ein wenig müden Statistiker besteigen das letzte Tagesgefährt in Richtung Schlafgemach, wo man in dieser Nacht bestimmt nicht nur besonders gut schläft, sondern auch wunderschön von diesem mehr als gelungenen Ausflug träumen wird. Und wer weiß, vielleicht war unsere Gruppe ja auch ein Ideengeber für zukünftige „Amtsausflüge“…?!
Fazit: Venimmo, vedemmo e eravamo felice!
Und hier nun endlich die Auflösung des letzten Satzes: Es ist natürlich italienisch (und ich habe lange gebraucht um die Wörter im Internet zusammen zu suchen, nicht dass Ihr denkt ich wollte angeben; ICH KANN ES NICHT!!!) und soll heißen (ich hoffe es stimmt)= Kamen, sahen und waren glücklich!