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Spezial-Story: Über den Wolken... (incl. Fotos)
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W A L A N G I N J D J I L O O K O U T
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Ü B E R D E N W O L K E N . . . G E D A N K E N I M F L U G E
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Über den Wolken… oder Welche Gedanken einem so durch den Kopf gehen können, während der langen Flüge nach ‚Down Under’
Als erstes ist man gespannt, wer wohl den dritten Platz, den ‚Gangplatz’ oder auch ‚Weg-zur-Toilette-Versperrungsplatz’, in unserer Fensterreihe belegt. Wir hatten schon die verschiedensten ‚Typen’ von Menschen in diesen 12 Stunden neben uns: Da gibt es die ‚Schläfer’, die fast den ganzen Flug oder zumindest einen Grossteil davon durchpennen können (beneidenswert, ich schlafe nur ganz schlecht oder gar nicht im Flieger). Diese Spezies ist zum ‚Durchkommen’ sehr schlecht geeignet, denn wer traut sich schon jemanden zu wecken, weil man vor Verzweiflung fast in die Hose macht?! Diese Menschen müssen wohl/wahrscheinlich nur ein mal im Leben zur Toilette??? Besonders unbeliebt unter dieser ‚Rubrik’ sind die ‚Schnarcher’! Anmerkung: Auch ich muss nicht alle fünf Minuten auf auf’s WC, aber man trinkt im Flugzeug ja mehr als normal (sollte man auf jeden Fall!!) und irgendwann muss es halt nun mal heraus, weil kein Platz mehr ist, das ist das Natürlichste auf der Welt! (Meine Frau muss noch ein wenig häufiger raus…was jetzt ganz wertungsfrei sein soll!) Außerdem möchte/muss man sich ja auch mal ‚ein wenig die Füße vertreten’ (was auch jedem Fluggast medizinisch empfohlen wird)!
Des weiteren gibt es die ‚Gesprächigen’, die einem von ‚Gott und der Welt’ erzählen und man muss ständig vorheucheln, dass es einen interessiert, was es wirklich nur in sehr wenigen Ausnahmefällen tut, z.B. wenn es um Australien selbst geht! Informationen erhält man aber im Normalfall von solchen Menschen nicht, sondern ermüdende Geschichten von den Verwandten und Bekannten dieser Person, Z.B. hat ‚Lieschen Müller’ neulich Geburtstag gehabt und es gab Nudelsalat mit Honig (mal ironisch gesagt) und als Nachtisch einen Eimer voll Senf…und was die Oma ‚Lissbett’ wieder angehabt hat, dafür ist sie doch viel zu alt…und der Onkel ‚Heinz’ hat auch wieder zugenommen…und Opa ‚Horst’ versteht man ja sooo schlecht…blablabla usw.! Gott sei Dank blieb uns so einer als direkter Sitznachbar bisher erspart, das ‚Schicksal’ war gnädig zu uns (und bleibt es hoffentlich auch)!!! Schicksal: Ich hab da noch ein paar Geschichten über Dich, die ich den Leuten erzähle, solltest Du in Ungnade bei uns fallen!!! P.S.: Diese Sorte Mitflieger dürften gerne den Flug verpennen, aber die schlafen auf keinen Fall ein, weil sie wirklich für 12 Stunden Gesprächsstoff haben, den sie anscheinend unbedingt immer los werden müssen! In diese ‚Kategorie’ fallen auch die ‚Dauerbabbler’, die 12 Stunden ununterbrochen mit den eine Reihe vor, hinter oder daneben Sitzenden mit fliegenden Reisekollegen erzählen! Nicht ganz so nervig, weil man nicht aus Höflichkeit zum Zuhören gezwungen ist, aber es kann mit der Zeit auch zum Wunsch führen: ‚Der Herr/die Dame wollten schon vor dem Zielflughafen aussteigen, bitte sehr, da bin ich gerne behilflich!’ Es gibt aber Gott sei Dank auch die ‚Ruhigen’, die hin und wieder mal mit einem sprechen oder auch so gut wie gar nicht, und die sich nahezu 12 Stunden lang mit dem Bildschirm (Spielfilme, Spiele) vor ihnen oder mit dem Radio beschäftigen. Manche Lesen auch den ganzen Flug lang ein mitgebrachtes Buch, nur wenige die Heftchen (und wenn dann nur kurz), die im Flugzeug in den ‚Vorderfächern neben der ‚Kotztüte’ stecken (denn da gehören sie zumeist auch hin!!)! Ach, und natürlich beschäftigen sie sich zwischendurch noch mit dem Essen und Trinken, wie wohl jeder (wenn es nicht gerade ein ‚Schläfer’ ist, der sein Essen verpennt…alles schon erlebt!!)! Diese ist mit Abstand die angenehmste und zum Glück auch bei weitem häufigste Gruppe aller Mitreisenden!!! Oftmals kommt man nur in ‚Kontakt’ mit Ihnen, wenn man mal auf die Toilette muss, wobei ich finde, dass Freundlichkeit in jedem Fall dazu gehört und ein ‚Bitte’ und ein ‚Danke’ noch niemandem geschadet haben! (P.S.: An dem ‚weniger mit einander kommunizieren’ merkt man auch, dass viele deutsche im Flugzeug sind, was ich wie gesagt in diesem Fall sehr schätze…ist wohl ‚Mentalitätssache’…aber es liegt natürlich auch an der angebotenen Hilfe (=Bildschirme) die Zeit besser rumzukriegen…! Die Australier im Urlaub auf den Campingplätzen sprechen einen meistens gleich freundlich an!) Und noch mal zur Sicherheit und Klarstellung: Falls sie auf Grund dieser Zeilen ab jetzt im Flugzeug nach ‚Down Under’ nach mir Ausschau halten, oder mich/uns neben sich erkennen= ICH LIEBE EUCH ALLE!!! ‚Killt’ mich nicht!!! Ihr braucht Euch auch nicht demonstrativ von mir wegzusetzen…ich mach doch nur Spaß (jedenfalls manchmal und ein wenig)!
Als zweites muss man zusehen, wie man die Zeit rumkriegt!!! Nachdem man hoffnungsvoll ins ‚Spielfilmprogrammheft’ geschaut hat, hat man bereits in den ersten Minuten festgestellt, noch bevor der Flieger überhaupt abhebt, dass wieder mal nichts gescheites dabei ist: a) Geschmacksache, b) man kennt den Film schon und c) er kommt nur auf englisch und dafür fehlt einem die Konzentration oder auch die bessere Beherrschung dieser Sprache! Nach dem Blick (und dem reinhören) in das Programm der verschiedenen ‚Musik-Berieselungsmöglichkeiten’ wird das Gesicht noch wesentlich länger und schleift schon fast am Boden! Die Spielemöglichkeiten des Bordprogramms sind entweder zu schwer zu bedienen (jedenfalls regelmäßig bei meinen Fernbedienungen), zu schwer zu kapieren (für einen Menschen meines Alters: Nicht mit dem Computer aufgewachsen wie die heutigen Kids) oder Spiele für ‚Blöde’ (Tetris, Super-Mario, Schießspiele), die aber trotzdem für mich zu schwer sind und mich deswegen nach einigen Versuchen in totaler Frustration in den Sitz zurückfallen lassen! Vorsichtshalber drehe ich mich dann noch mal nach allen Seiten um, ob auch niemand meine Blamage gesehen hat! Wahrscheinlich haben es alle bemerkt, aber jetzt schauen sie wieder als ob nichts gewesen wäre, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten und denken insgeheim: „Was für ein dämlicher Blödmann, zu doof für die einfachsten Baby-Spiele! Wahrscheinlich ruft er Zuhause den Elektroinstallateur an, wenn er den Fernseher umschalten möchte!“ Oder die Kinder denken, dass ich während des Spiels eingeschlafen sein muss…bei dieser Punktzahl! Dabei habe ich alles gegeben und gekämpft wie ein Berserker, oder wie heißen die kleinen blauen Teile mit den weißen Mützchen, die schon Vadder Abraham besungen hat…? Also auch das keine Alternative für mich und so bleibt nur der häufige Blick auf die Flugroute, die Entfernung vom Abflughafen und bis zum Zielflughafen, die Höhe und Außentemperatur, die Geschwindigkeit und die aktuelle Zeit des Ortes, über den man gerade fliegt! Nebenbei ist wirklich das Essen und Trinken ein willkommener Zeitvertreib! Ach so, am Anfang schaut man sich auch noch mal gerne die zumeist sehr hübschen Stewardessen etwas genauer an…am Anfang…später ist man nur noch froh über dass, was sie abliefern! Man kommt sich teilweise in dieser Hinsicht vor wie ein Neandertaler: „Hunger!“ „Essen!“ „Durst!“ „Trinken!“ und freut sich über Kleinigkeiten wie z.B. einen leckeren Joghurt, wie ein Kleinkind an Weihnachten! Gut, wer sich spielend mit seinem Partner beschäftigen kann (nein, nicht dass, was sie jetzt vielleicht denken…)! Ich meine natürlich Gesellschaftsspiele, wie z.B. Schach, Backgammon usw.! Aber irgendwie geht das auch nicht ewig und man hat wirklich für nichts mehr nerven und zu nichts mehr Lust: Man will nur noch ankommen (siehe Neandertaler: „Ankommen!“), sonst nichts!!!
Wie schon oben erwähnt, kann man auf dem Bildschirm sehen, über welches Land man gerade fliegt und eine weitere Zeitbeschäftigung (jedenfalls für mich) ist es, aus dem Fenster zu schauen! Nachts ist das besonders interessant, wenn unten die Lichter fremder Städte in den schwarzen Nachthimmel funkeln und tagsüber, bei reizvollen Landschaften (natürlich bei beidem nur, wenn es nicht bewölkt ist, auch wenn die Wolken manchmal vor einem liegen wie glitzernde Schneefelder, oder der Mond einen zum Träumen einlädt…)! Und in diesem Zusammenhang denke ich beim Hinausschauen an dass, was sich da unten wohl gerade so abspielen könnte…! Finden meine Gedanken bei Europa noch nicht solch extreme Anreize, geht es so langsam ‚mit mir durch’, wenn wir über fremdere Regionen fliegen, spätestens ab Asien:
Es ist stockdunkle Nacht mit klarer Sicht auf ‚Mutter Erde’. Der Mond ‚sichelt’ mir entgegen wie aus ‚Tausend und einer Nacht’ und es geht gerade über Indien. Auf der Karte des Bordprogramms erscheint in Kürze eine indische Stadt und ich schaue aus dem Fenster, ob man sie schon erspähen kann. Rings um mich herum ist es auch im Flugzeug relativ dunkel, nur die spärliche Nachtbeleuchtung soll den wenigen wach gebliebenen aufzeigen, wo es zur Toilette ginge, wenn man denn müsse. Es ist sehr still weil die Passagiere entweder schlafen oder unter Benutzung des Kopfhörers die Filme des Bordprogramms schauen. Wer spricht fällt nun total auf. Man hört eigentlich nur das fortwährende Brummen der Boing. Ab und an kommen die ewig lächelnden Stewardessen vorbei und bieten den ‚Augen-auf-Leuten’ leise Wasser oder Orangensaft an. Ich schaue wieder aus dem Fenster und sehe tausende von funkelnden orangefarbenen Lichtern.
Es ist 3:40 Uhr Ortszeit. Die Inder müssten eigentlich allesamt schlafen, denke ich. Morgen früh haben sie einen Arbeitstag vor sich…wenn sie überhaupt Arbeit haben?! Welche Menschen leben hier? Wie gut ist die Infrastruktur in dieser Stadt; in Indien gibt es sehr viel Armut, aber auch einige die sehr reich sind. Manche sterben vielleicht genau in diesem Moment, andere werden vielleicht gerade geboren. Einige haben vielleicht gerade ihre Geliebte/ihren Geliebten im Arm, andere können vor seelischen oder auch körperlichen Schmerzen überhaupt nicht schlafen. Vielleicht hören sie das Geräusch unseres Fliegers oder sehen ihn sogar von ihrem Bett aus, träumen von fernen Reisezielen, die sie nie in ihrem Leben erblicken werden. Ich denke an die Bilder, die man vom Fernsehen her über Indien kennt: An die ‚Hindu-Tempel’, an die Kühe mitten auf der Straße und auch an Mahatma Ghandi, für mich einer der größten Menschen aller Zeiten, wer hat jemals so friedlich so viel erreicht? Wie sieht die Stadt bei Tageslicht aus, wenn man hindurch laufen würde, man erkennt ja von oben die Grundrisse, kann sogar manchmal sehen, wo die Armen wohnen und wo die schön beleuchteten Häuser der Wohlhabenden stehen, zumeist etwas abgelegen vom ‚viellichtigen’ Zentrum. Wie mag die Landschaft um die Stadt aussehen? Ich sehe sogar um diese Uhrzeit ein Auto, das langsam durch die Straßen fährt. Schon Dienstbeginn oder erst jetzt Dienstende? Was für ein Mensch mag jetzt da unten unterwegs sein? Sehr schnell werden die Lichter immer weniger (Außenbezirke), bis man nach relativ kurzer Zeit nur noch etwas Orange in der Ferne erkennen kann. (Anmerkung vom 27.12.04: Beim nächsten Überflug werde ich wohl leider auch an die schwere Erdbeben-Flutwellenkatastrophe denken müssen…und die schrecklichen Bilder vor Augen haben! Was für ein Glück wir in Deutschland doch haben: Keine so schlimmen Katastrophen und selbst die Armen bei uns sind immer noch wohlhabender als weit über 2 Milliarden Menschen in den anderen Ländern dieser Welt! Wir haben eigentlich überhaupt keinen Grund zu jammern, wenn wir gesund sind!)
Jetzt sieht man außer vereinzelten kleinen Lichtquellen (was auch immer da unten sein möge und wer auch immer in dieser Abgeschiedenheit wohnen mag…) für längere Zeit nur noch ins Schwarze, wenn man aus dem Fenster schaut…bis zur nächsten größeren Siedlung!
Ein großes Glück auf diesen Flügen ist, dass es hier nicht diesen Typ vom biersaufenden, herumgrölenden ‚Mallorca-Deutschen’ gibt…“Heeeey, hey Baby, uh ah, ei wonna noooooh iff juh bie mei görl“! Ich hasse (tut mir sehr leid für diese klare Ausdrucksweise: Entschuldige mich dafür, es musste aber raus!) DJ Ötzi und alles was damit zu tun hat: Die Folgeerscheinungen!!! Die ‚Australien-Urlauber’ sind im Allgemeinen angenehme Zeitgenossen, weil sie nicht jeden Tag ihr Schnitzel brauchen und sich nicht jeden Morgen ein Kampf mit den Engländern und Holländern um die besten Liegestühle liefern! Auch die ‚Teller-voll-häufende’ ‚All-you-can-eat-Mentalität’ ist hier nicht vertreten und auch nicht gerade dass, was ich unter Urlaub verstehe! Nicht böse sein auf mich: Ich liebe Euch alle, auch wenn Ihr ‚All-you-can-eat’ und ‚All-you-can-drink’ Urlaube macht, das muss ja jeder selbst für sich entscheiden und ich bin einer der letzten die über sich selbst denken, dass sie etwas besseres wären!!! Wichtig finde ich aber, wie wir Deutschen in unserem Urlaub in fremden Ländern auftreten, welches Bild wir dort stellvertretend für unser Land abgeben, denn: verallgemeinert wird schnell, das wissen wir selbst (auch wenn man es nicht tun sollte!!!)! Jeder ist ein (kleiner) Botschafter seines Landes, dessen sollten wir uns immer bewusst sein! Wir haben keinen sehr guten, bzw. zumeist nicht gerade einen guten Ruf im Ausland: Daran kann man arbeiten! In Australien ist der Ruf der Deutschen aber gar nicht so schlecht, liegt wohl wie oben schon erwähnt an der Art Menschen, die nach ‚Down Under’ reisen. Wie gesagt: Verallgemeinern sollte man nichts, Ausnahmen bestätigen die Regel! Sollte ja auch nur ein kleiner Denkanstoß von mir sein…die, die es wahrscheinlich betrifft, werden ihn wohl niemals zu Gesicht bekommen! Auf jeden Fall können wir uns von der mehr als überdurchschnittlich freundlichen Art der Australier eine Scheibe abschneiden: Keep smiling (=ist Sache der positiven Lebenseinstellung)!!!
Was ich sehr, sehr gut verstehen kann, ist die Ungeduld aller Reisenden, wenn der Flieger gelandet ist und man immer noch 10 Minuten im Flugzeug herumhängen muss, bis es ENDLICH nach draußen geht!
Und immer wieder stellt man sehr schnell fest: Dieses Land ist den langen, strapaziösen Flug mehr als wert!!!
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